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Dimpel, Freiräume des Anderserzählens im „Lanzelet“.

Dimpel, Freiräume des Anderserzählens im "Lanzelet".

Dimpel, Friedrich Michael: Freiräume des Anderserzählens im „Lanzelet“. Heidelberg: Winter 2013. Gr.-8°. 125 S., Pappband (sehr gut erhalten) (=Beihefte zum Euphorion, H. 73)

Während Worstbrock das Wiedererzählen als fundamentale allgemeinste Kategorie beschreibt, wird oft anderserzählt: Etwa bei Ulrich von Zatzikhoven. Andernorts wird die Seriosität von Quellenberufungen durch seriöses Erzählen gestützt; der Lanzelet setzt dagegen auf Komik: Indem Quellenberufungen selbst komisiert werden, stehen sie nicht mehr im Dienst einer verbürgenden Autorisierung der Stoffherkunft. Eingehend analysiert wird Ade ( Adieu ), die zweite Freundin Lanzelets, die nur temporär im Roman existiert. Mit der Ade-Handlung wird das Ausstellen von Fiktionalität und von metanarrativen Elementen forciert. Am Ende der Ade-Handlung schreibt Ulrich: Von Ade wird Euch nun kein einziges Wort mehr gesagt. Damit verweist er darauf, dass er auch die materia kontrolliert: Er kann Figuren erschaffen und tilgen. Der Typus der Lebensabschnittsbegleiterin fungiert als ein Freibrief für narrative Experimente, u.a. wird eine Überschreitung von Rollenbeschränkungen für Frauenfiguren ermöglicht.

(früher CHF 38.50) jetzt CHF 28.80

Dimpel, Freiräume des Anderserzählens im
Dimpel, Freiräume des Anderserzählens im „Lanzelet“. (Umschlag)

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